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Um 1723
August der Starke (1670-1733), Kurfürst von Sachsen und König von Polen, wollte gern ein Lust-Schloss genau an der Stelle des Mückenschlösschens bauen. Die Schneisen durch das Rosental waren bereits geschlagen, durch eine Mückenplage bäumte sich August´s Pferd auf und er fiel vom Selbigen. Die Schmach war zu groß für ihn, und der Leipziger Stadtrat war erfreut, denn ein Schloss in Leipzig sollte nie für einen Herrscher gebaut werden.

1890-1892
Architekt Gustav Strauss erhält am 05. Juli 1890 die Baugenehmigung der Villa von Oskar Linker; der Rohbau ist am 16.09.1892 vollendet. Der Gastronomiebetrieb beginnt 1895 unter dem Namen „Waldschlösschen”, wurde aber schnell auf Grund der Geschichte August des Starken in „Mückenschlösschen” umgetauft.

1898
Erster Umbau im Februar 1898 mit 2 zusätzlichen Gästezimmern, 1 Billardzimmer, 1 Kaffeezimmer und 1 Buffetzimmer.

1899
Die Villa geht in den Besitz des Kaufmanns Johannes Meister über. Er plant den Anbau eines Pferdestalles mit Maschinenhaus und eines Wirtschaftsgebäudes, der am 15.06.1900 von der „Königlichen Gewerbe Inspektion” genehmigt wurde. Der Anbau wurde aber nicht durchgeführt.

1912-1921
In dieser Zeit wird die Villa dreimal zwangsversteigert und zuletzt am 23.02.1921 an J. Katzenellenbogen verkauft.

1923
Das „Mückenschlösschen“ muss auf Grund der Infl ation schließen. Andere Quellen behaupten, dass es bereits im Jahre 1915 gechlossen hat. „Das 1892 unmittelbar gegenüber dem Rosentale in mückenreicher Gegend erbaute Gartenrestaurant erhielt diesen Namen 1893. Es bestand bis zum Jahre 1915.“
(Quelle Ernst Müller „Die Häusernamen in Alt-Leipzig“ 1931)

1923-1992
In dieser Zeit kommt es zu mehreren Besitzerwechseln. 1935 kauft Arthur Beyerlein Kunstverlag das Gelände und nutzt es als Postkartenverlag bis 1992.

1993
1993 erwirbt ein mit Leipzig engverbundenes Ehepaar das „Mückenschlösschen“ und lässt es nach Originalplänen von 1890 durch sächsische Bauhandwerker und Künstler behutsam und sorgfätig restaurieren. Am 01.08.1995 wurde die Gastronomie von Paulaner wiedereröffnet. In der Atmosphäre und Gemütlichkeit einer Landbrasserie wird der Gast vom neuen Pächter Henrik Dantz und seinen stets freundlichen Mitarbeitern an Leib und Seele verwöhnt.